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Nubien - Land am Nil

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Bibliotheca Historica

[ Einleitung | Cap. 01-14 | Cap. 15-29 | Cap. 30-41 ]
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- Cap. 01-14 -


Capitel 01 / Vorerinnerungen

Den Schriftstellern, welche die allgemeine Geschichte bearbeitet haben, sollten billig alle Menschen sehr dankbar seyn, weil sie den edeln Zweck hatten, durch ihre Bemühungen das allgemeine Beste zu fördern. Durch ihre Erzählung theilen sie nämlich ihren Lesern die trefflichsten Erfahrungslehren mit, indem sie ihnen auf einem gefahrlosen Wege zeigen, was ihnen gut ist. Denn das Lernen aus eigener Erfahrung führt erst durch viel Mühe und Gefahr zur Unterscheidung alles Dessen, was heilsam ist; (darum hat auch der erfahrungsreichste der Helden Vieler Menschen Städte geseh'n und Sitte gelernet; unter sehr unglücklichen Schicksalen hingegen durch die Geschichte gefangen wir ohne widriege Erfahrungen zu einer lehrreichen Kenntniß von fremden, mißlungenen sowohl als glücklichen Bestrebungen, Ferner haben sie die Menschen alle als als Glieder einer und derselben Gesellschaft, die einander durch Verwandtschaft nahe, wenn gleich durch Raum und Zeit getrennt sind, dargestellt, und insofern zu den Zwecken der göttlichen Vorsehung rühmlich mitgewirkt.

Denn so wie dies die Ordnung der Gestirne, soweit sie sichtbar sind, und die Verhälntisse der Menschennatur unter ein allgemeines Gesetz getellt hat, und auf diese Art stets die allgemeines Gesetz gestellt hat, und auf diese Art stets die ganze Welt Kreislaufe erhält, indem sie jedem Wesen zutheilt, was ihm vom Schicksal bestimmt ist; so gewähren jene Schriftsteller, welch die allgemeine Weltgeschichte als Geschichte Eines Staats erzählt haben, in ihren Werken den Lesern einen allgemeinen Ueberblick über den Zusammenhang und die Entwicklung der vergangenen Begebenheiten. Denn es ist gut, wenn man Beispiele von Fehlern Anderer, benützen kann, um selbst richtiger zu handeln, und wenn man bei verwickelten Fällen im Leben nicht erst suchen darf, was man zu thun hat, sondern nur nachthun, was schon glücklich vollendet ist. Man gib ja überall Denen, die im Alter am weitesten vorgerckt sind, auch bei Berathungen den Vorzug vor den Jüngeren, wegen der Erfahrung, die sie in der langen Zeit gesammelt haben; nun muß aber die Schule der Geschichte einen um so viel höhern Werh haben als diese Erfahrung, um wie viel größer die Zahl der Thatsachen ist, welche sie kennen lehrt, darum darf man wohl behaupten, es gibt für alle Umstände des Lebens nichts Nützlicheres zu lernen, als Geschichte, Denn dadurch gewinnen Jüngere die Klugheit des Alters, und Letztere ein Bereicherung ihrer eigenen Erfahrung. Privatleute macht die Geschichtskunde zu Staatsämtern tüchtig, und Staatsmänner ermuntert sie durch die Hoffnung auf Unsterblichkeit des Namens zu den Herrlichsten Unternehmungen. Ueberdieß macht sie die Krieger durch den Reuß des Nachruhms entschlossener, für das Vaterland in Todesgefahr zu gehen, und schlechte Menschen hält sie vom Hange zur Feigheit ab durch Vorstellung ewiger Schmach.

 

02 / Vorerinnerungen

Ueberhaupt ist es der Wunsch, in der Geschichte mit Ruhm genannt zu werden, was zu werden, was für Einige der Beweggrund wurde, Staaten zu gründen, für Andere, Gesetze einzuführen, welche dem gesellschaftliche Leben Sicherheit gewähren, und was so Viele nach der Ehre streben hieß, durch die Erfindung von Wissenschaften und Künsten die Wohltäter des Menschengeschlechts zu werden, Wenn nun das Alles zusammen die Glückseligkeit ausmacht, so gebührt dafür das höchste Lob der Geschichte, welche jenes größtentheils gestiftet hat. Denn sie ist zu betrachten als Wächterin über die Tugend der Edeln, als Zeugin von der Schlechtigkeit der Lasterhaften, und als Wohlthäterin der gesammten Menschheit. Wenn schon die Mythologie, deren Gegenstand doch erdichtet ist, durch die Sagen von der Unterwelt bei den Menschen so viel zu Beförderung der Frömmigkeit und Rechtlichkeit beiträgt; wie viel mehr darf man erwarten, daß die Geschichte, die Predigerin der Wahrheit, (so zu sagen) die Mutter aller Phiosophie, die Bildung des Characters zur Rechtschaffenheit in höherem Grade befördern könne? Jeder Mensch lebt, zufolge der Schwäche seiner Natur nur einen sehr kleinen Theil der gesammten Weltdauer, und die ganze folende Zeit gehört er dem Gebiete der Todten an; und die dem, der im Leben nichts Großes gethan hat, stirbt bei dem Tode des Körpers zugleich alles Andere ab, was er in der Welt hatte; Der aber welcher sich den Ruhm der Tugend erworben hat, lebt in dem Gedächtniß seiner Thaten durch alle Zeiten fort, weil sie verkündigt werden durch die laute Gottesstimme der Geschichte. Wünschenswerth muß es aber für den Vernünftigen seyn, mit vergänglicher ühe unvergängliches Lob zu erkaufen. Hercules hat, nach der allgemeinen Sage, während seiner ganzen Lebenszeit unter den Menschen großen und fortdauernden Mühen und Gefahren sich freiwillig unterzogen, um durch Beglückung des Menschengeschlechts die Unsterblichkeit zu erlangen; andere edle Männer hat man zum Theil als Heroen, zum Theil auch göttlich verehrt; Allen aber sind die verdienten Lobpreisungen geworden, indem die Geschichte ihre Tugenden verewigte. Denn andere Denkmäler dauern eine kurze Zeit, und gehen durch mancherlei Zufälle unter; die Geschichte aber, deren Macht sich über den ganzen Erdkreis erstreckt, macht gerade die sonst Alles zerstörende Zeit zur Trägerin der ewigen Kunde für die Nachwelt. Sie fördert endlich auch die Macht der Rede; und einen höheren Vorzug als die Rede wird nicht leicht Jemand nennen können. Denn dadurch stehen die Griechen über den andern Völkern, und die Gebildeten über den Ungebildeten; zudem ist es dadurch allein möglich, daß Einer über Viele die Herrschaft gewinnt; überhaupt aber erscheint jeder Gegenstand nur so, wie ihn die Macht des Redners darstellt. Wir sagen auch von edeln Männern, sie sind der Rede werth, um anzudeuten, daß Diese das Höchste in der Tugend errungen haben. Vergleichen wir aber die verschiedenen Zweige der Rede, so schafft die Dichtkunst mehr Vergnügen als Nutzen, und die Gesetzgebung kann strafen, aber nicht lehren; ebenso tragen auch die übrigen Zweige entweder gar Nichts zur Glückseligkeit bei, oder ihre heilsame Wirkungen sind mit schädlichen vermischt, und zum Theil verkehren sie die Wahrheit in Lüge; die Geschichte ist es allein, in welcher die Reden mit den Thaten zusammenstimmen, und Alles was man sonst Nützliches findet, umfaßt und aufgezeichnet wird. Denn es ist offenbar, wie sie zur Tugend ermuntert, die Schlechten anklagt, die Guten belobt, und überhaupt die reichste Erfahrung ihren Freunden verschafft.

 

03 / Vorerinnerungen

So habe denn auch ich, da ich sah, daß die Schriftsteller dieser Gattung die verdiente Anerkennung finden, mich berufen gefühlt, eine ähnliche Arbeit zu unternehmen. Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf die Schriften meiner Vorgänger, und, so sehr ich auch ihrer guten Absicht Beifall gab, so fand ich doch ihre Werke nicht so zweckmäßig ausgearbeitet, als es möglich gewesen wäre. Denn, was dem Leser Nützlich wird, ist eine Sammlung sehr vieler und verschiedener Begebenheiten; nun haben aber die Meisten nur die in sich selbst beendeten Kriege eines Volks oder einer einzelnen Stadt erzählt, und blos Wenige haben es versucht, die allgemeine Geschichte zu beschreiben von der Urzeit an bis auf ihre Zeit herab. Diese haben aber zum Theil die Zeitbestimmungen für jede Begebenheit nicht beifefügt, zum Theil die Geschichte der Ausländer übergangen. Ferner haben sie entweder die alten Sagen der Mythologie wegen der Schwierigkeit ihrer Behandlung weggelassen, oder den Weg welchen sie sich vorgezeichnet hatten, nicht vollendet, weil sie in der Mitte der Lebensbahn von Schicksal abgerufen wurden; und von Allen, die eine Arbeit dieser Art unternommen, hat Keiner die Geschichte weiter herab, als bis zu den Macedonischen Zeiten fortgeführt. Den die Erzählung schleßt sich bei Einigen mit Philopps, bei Andern mit Alexanders Reierung, zuweilen auch mit der Geschichte seiner Nachfolger oder ihrer Söhne. Die zahlreichen und wichtigen Begebenheiten aber, welche von da an bis auf unser Zeitalter noch übrig sind, hat kein Geschichtsschreiber in Einer umfassenden Bearbeitung zusammenzustellen unternommen, wegen der weiten Ausdehnung dieses Feldes. Daher wird es auch so schwer, von den in mehreren Werken und bei verschiedenen Schriftstellern zerstreuten Zeit und Geschichtsangaben sich Kenntniß zu verschaffen und sie im Gedächtniß zu behalten. Nachdem ich nun die Beschaffenheit aller dieser Schriften untersucht hatte, so entschloß ich mich, ein solches geschichtliches Werk zu bearbeiten, das am meisten Nutzen gewähren könnte, und den Lesern am wenigsten mühe verursachte. Denn, Wer die Nachrichten von den Begebenheiten der ganzen Welt, gleichsam als die Geschichte Eines Staats, so vollständig als möglich von der frühesten bis auf seine Zeit, aufzeichen will, der muß sich natürlich vieler Mühe unterziehen, aber er wird das allerzweckmäßigste Werk für Bücherfreunde liefern. Denn in demselben findet Jeder schon bereit, was ihm für seinen besondern Zweck dienlich ist, und er kann nach Gefallen aus der reichen Quelle schöpfen. Wenn man die Werke so vieler Geschichtschreiber alle durchgehen will, so ist es für's erste nicht leicht, die Bücher, die man bedarf, sich zu verschaffen, und dann wird durch die Ungleichheit und die Menge der Schriften auch die Auffassung der Thatsachen äußerst erschwert. Sind dagegen die geschichtlichen Nachrichten in Einer Darstellung an einander gereiht, so ist nicht nur für die Bequemlichkeit des Lesers gesorgt, sondern ebendadurch zugleich das Auffassen sehr gefördert. Ueberhaupt ist aber der Vorzug einer solchen Geschichte vor jeder andern um so entschiedener, je gewisser das Ganze mehr als das Zerstückelte, und besonders eine genaue Zeitbestimmung mehr als Berichte, die nicht angeben, wann Etwas geschehen ist.

 

04 / Vorerinnerungen

Mit einer solchen Arbeit nun, die nach meiner Ueberzeugung so nützlich ist, aber auch viel Zeit und Mühe erfordert, habe ich mich dreißig Jahre lang beschäftigt, und unter vielen Beschwerden und Gefahren einen großen Theil von Asien und Eropa bereist, um die wichtigsten Gegenden meistens aus eigener Ansicht kennen zu lernen. Denn durch Unkunde der Ortsverhältnisse sind manche Fehler nicht nur bei den gewöhnlichen, sondern auch bei einigen der berühmtesten Geschichtschreiber entstanden. Die Veranlassung zu diesem Unternehmen gab mir hauptsächlich die Liebe zu einer solchen Arbeit (sie hilft ja allen Menschen das unmöglich Scheinende vollbringen), und dann auch die Leichtigkeit, womit ich mir in Rom die Hülfsmittel zu meinem Zweck verschaffen konnte. Dazu bot mir nämlich diese Stadt, in welcher ich mich längere Zeit aufhielt, durch ihre bis an die Grenzen des Erdkreises sich ausdehnende Obergewalt sehr bequeme und vielfache Gelegenheiten dar. Denn gebürtig bin ich aus Agyrium in Sicilien; aber durch den Umgang mit den Römern auf der Insel habe ich mir eine große Fertigkeit in ihrer Sprache erworben, und dadurch eine genaue Kenntniß von der ganzen Geschichte des Römischen Staats aus den Denkschriften gesammelt, welche sich unter diesem Volk seit langer Zeit erhalten haben. Ich habe die Geschichte mit den Sagen der Griechischen und der Ausländischen Mythologie angefangen, indem ich die Berichte aus der Urzeit jedes einzelnen Volks so sorgfältig als möglich prüfte. Da die Arbeit beendigt, aber die Bücher bis jetzt noch nicht ausgegeben sind, so will ich die Haupttheile des Werks vorher kurz bezeichnen. Die ersten 6 Bücher umfassen die Begebenheiten und Mythen vor dem Trojanischen Krieg; und zwar die 3 vorangehenden die Urgeschichte der Ausländer, die 3 andern aber beinahe allein die der Griechen. In den nächsten 11 Büchern habe ich die allgemeine Geschichte vom Trojanischen Krieg bis zu Alexanders Tod beschrieben. In den übrigen 23 Büchern sind alle folgenden Begebenheiten zusammengestellt, bis zum Anfang des zwischen den Römern und den Galliern entstandenen Krieges, welchen Gajus Julius Cäsar (er wurde wegen seiner Thaten vergöttert) so glücklich führte, daß er die meisten und streitbarsten Völkerschaften der Gallier bezwang, und die Grenzen der Römischen Herrschaft bis zu den Brittischen Inseln vorrückte. Seine ersten Thaten sind geschehen im ersten Jahre der hundert achtzigsten Olympiade, als in Athen herodes Archon war.1

1 Es sollte nach der richtigeren Zeitrechnung das dritte Jahr der 180sten Olympiade, 58 v. Chr. genannt seyn.

 

05 / Vorerinnerungen

Von den Zeiträumen, welche dieses Werk umfaßt, bestimmte ich den ersten, vor dem Trojanischen Krieg, nicht genau, weil sich hier an keinen gegebenen Punkt eine sichere Zeitrechnung anknüpfen läßt. Vom Trojanischen Krieg aber zähle ich, nach dem Vorgang Apollodor's, des Atheners, achtzig Jahre bis zur Rückkehr der Heracliden; von da bis zur ersten Olympiade dreihundert acht und zwanzig (indem ich die Jahre nach den Lacedämonischen Königen rechne); und von der ersten Olympiade bis zum Anfang des Gallischen Kriegs (dem Grenzpunkt meiner Geschichte) siebenhundert und dreißig.1 Mithin umfaßt mein ganzes Werk, in vierzig Büchern, elfhundert und acht und dreißig Jahre, ohne die Zeit, welche die Vortrojanischen Begebenheiten einnehmen. Diese genaue Bezeichnung des Inhalts habe ich vorangeschickt, theils, um den Lesern einen vorläufigen Begriff von dem Ganzen zu geben, theils um Denen, welche gern Bücher umarbeiten, das Verstümmeln fremder Werke zu wehren. Möge in meiner ganzen Geschichte das richtig Gesagte von hämischem Tadel frei bleibe, die Fehler der Unwissenheit aber von Kundigeren berichtigt werden. Nachdem ich nun durchgegangen habe, was ich voraus zu erinnern hatte, so will ich das versprochene Werk selbst beginnen.

1 Es sollte heißen 717, und nachher 1125 (statt 1138).

 

06 / Entstehung der Welt

Was für Begriffe von den Göttern die ersten Religionsstifter hatten, und was in den Mythen von Jedem der Unsterblichen erzählt wird, das will ich vollständiger in einem besondern Werke darzustellen suchen, weil dieser Gegenstand Ausführlichkeit erfordert. So viel davon aber nach meiner Ansicht mit der vorliegenden Geschichte in Beziehung steht, werde ich der Hauptsache nach anführen, damit man nichts Denkwürdiges vermisse. Von dem Ursprunge des Menschengeschlechts und von den Begebenheiten in den bekannten Theilen der Welt werde ich, so weit es bei so alten Geschichten möglich ist, genaue Angaben liefern, von den frühesten Zeit beginnend. Ueber die erste Entstehung der Menschen sind von den angesehensten Naturforschern und Geschichtschreibern zweierlei Meinungen aufgestellt. Diejenigen, die kein Werden und Vergehen der Welt annehmen, lassen auch das Menschengeschlecht von Ewigkeit vorhanden seyn, so daß die Erzeugung desselben nie einen Anfang genommen hätte. Die Andern aber, welche die Welt für geworden und vergänglich halten, setzen auch die erste Entstehung der Menschen in gewisse bestimmte Zeiten.

 

07 / Entstehung der Welt

"Im Anfang (so sagen diese) da sich das Weltall bildete, hatten Himmel und Erde einerlei Gestalt, weil sie ein gemischtes Wesen ausmachten; nachher aber, als das Einzelne sich von einander schied, entstand in der Welt der ganze Zusammenhang der sichtbaren Dinge, und in der Luft die immerwährende Bewegung. Das Feurige in der Luft sammelte sich in den höchsten Gegenden, weil solche leichte Körper ihrer Natur nach oben schweben; aus diesem Grunde wurde die Sonne und das Heer der übrigen Gestirne in den allgemeinen Wirbel mit hineingezogen. Das Schlammige und Trübe aber mit dem Gemisch der Feuchtigkeiten schlug sich als das Schwerere in eine Masse nieder; durch den Umschwung nach Innen und das stete Zusammenwirbeln, bildete sich dann aus den feuchten Theilen das Meer, und aus den festeren die Erde, noch lehmig und ganz weich. Von dem Schein des Sonnenfeuers gewann sie zuerst mehr Festigkeit, und darauf, als ihre Oberfläche durch die Wärme in Gährung gerieth, schwollen an vielen Stellen einige der feuchten Theile auf, und an denselben erzeugte sich Eiter, mit einer dünnen Haut umgeben. (An Sümpfen und seichten Plä[t]zen findet man noch jetzt die selben Erscheinung, wenn der Boden kalt ist, die Luft auf einmal erwärmt wird, und der Witterungswechsel nicht allmählig eingetreten ist.) Nachdem auf diese Weise durch die Wärme die flüssigen Theile belebt waren, so empfiengen sie bei Nacht bereits ihre Nahrung aus dem ringsumher sich niedersenkenden Dunst, und den Tag über wurden sie immer fester durch die Hitze. Zuseltzt, als die Körper in den Eiern ihre völlige Ausbildung erhalten hatten, zerrissen die durchgebrannten Häute, und Thiergestalten aller Art kamen zum Vorschei. Diejengen, denen am meisten Wärme mitgetheilt war, erhoben sich in die obern Gegenden, und wurden Vögel. Die mehr erdartige Bestandtheile enthielten, gehörten in die Reihe der kriechenden und der übrigen Landthiere. Die aber von dem flüssigen Wesen am meisten angenommen hatten, sammelten sich in ihrem Element, und wurden Seethiere genannt. Die Erde wurde immer fester durch die Sonnenhitze sowohl als durch die Winde, und zuletzt konnte sie keines mehr von den größeren Thieren hervorbringen; dagegen werden nun alle lebendige Wesen durch Begattung erzeugt." Mit dieser Vorstellung von der Entstehung aller Dinge scheint auch Euripides wohl übereinzustimmen, der eines Naturkundigen, des Anaxagoras, Schüler war. Es heißt nämlich in seiner Melanippe: "Da Erd' und Himmel Eine Form noch bildete. Als aber in zwei Hälften sie sich losgetrennt, Erzeugten sie und brachten Alles an das Licht, Die Bäume, Vögel, Thier', und was im Meere lebt. Und das Geschlecht der Sterblichen."

 

08 / Erste Menschen

Dieß ist es, was uns von dem ersten Ursprung der Welt überliefert ist. "Die Menschen, die im Anfang entstanden waren (sagt man), hatten eine ungeregelte, thierische Lebensweise; die liefen zerstreut hinaus auf die Waide, und holten sich die brauchbaren Gewächse und wilde Baumfrüchte. Wenn sie von den Thieren angegriffen wurden, so standen sie einander bei, wie es das Bedürfniß lehrte, und da sie aus Furcht sich an einem Ort zusammen fanden, lernten sie einander nach und nach von Gestalt kennen. Ihre Stimme war ein Gemisch von undeutlichen Tönen, die aber allmählig in articulierte Laute übergingen, und indem sie über bestimmte Zeichen für jeden Gegenstand sich vereinigten, fanden sie ein Mittel, sich gegenseitig über Alles verständlich Auszudrücken. Weil solche Gesellschaften überall auf der Erde zerstreut waren, so hatten sie nicht alle eine gleichlautende Sprache; denn jede derselben setzte, wie es der Zufall gab, die Laute zusammen. Daher entstanden die vielerlei Arten von Sprachen, und jene erste Gesellschaften machten die Urstämme aller Völker aus. Die ersten Menschen führten ein mühseliges Leben, da zur Befriedigung der Lebensbedürfnisse noch keine Erfindung gemacht war; sie waren unbekleidet, kannten weder Obdach noch Feuer, und hatten von zubereiteter Speise gar keinen Begriff. Auch das Einsammeln der rohen Nahrung verstanden sie nicht; sie legten keinen Vorrat von Früchten an für das künftige Bedürfniß. Darum kamen auch viele im Winter um, vor Kälte sowohl als wegen Mangels an Nahrung. Später, als diese Erfahrung sie nach und nach klug machte, flüchteten sie sich im Winter in Höhlen, und legten von den Früchten solche, die sich aufbewahren ließen, zurück. Nachdem sie das Feuer und andere nützliche Dinge kennen gelernt hatten, wurden allmählig auch die Künste erfunden und das Übrige, was für das gesellschaftliche Leben brauchbar ist. Ueberhaupt wurde die Noth für sich schon in allen Dingen di Lehrerin der Menschen; sie konnte ein Wesen, das gute Anlagen und überall seine Hände zur Hülfe hatte, und Vernunft und Verstand, auf natürlchem Wege anleiten, Alles zu lernen. Über die erste Entstehung der Menschen und ihre anfängliche Lebensweise mag nun, da ich mir Gleichförmigkeit der Darstellung zum Ziel setze, genug gesagt seyn.

 

09/ Aelteste Götter

Ich will nunmehr versuchen. Die Begebenheiten in den bekannten Theilen der Welt zu beschreiben, wovon die Geschichte Meldung thut. Wer die ersten Könige gewesen sind, kann ich nicht sagen, und eben so wenig den Geschichtschreibern beistimmen, welche versichern sie zu kennen. Denn die Erfindung der Buchstabenschrift kann unmöglich so alt seyn, daß sie mit den ersten Königen gleichzeitig wäre. Wollte man daß aber auch zugeben, so sind doch die eigentlichen Geschichtschreiber offenbar erst sehr spät unter den Völkern aufgetreten. Über das Alter ihres Stammes sind nicht nur die Griechen unter sich im Streite, sondern auch viele der andern Völker, die sich Urlandeseingeborene nennen, und sich rühmen, unter allen Menschen sehen sie die ersten Erfinder der Lebensbedürfnisse, und ihre Geschichte sey schon seit langer Zeit schriftlich aufgezeichnet. Ich wüßte das Alter der einzelnen Völker nicht genau zu bestimmen, und nicht zu entscheiden welche der Zeit nac den anderen vorgehen, und um wie viele Jahre. Ich will aber ihre eigene Geschichte von ihrem Alter und ihrer frühesten Geschichte der Hauptsache nach angeben, und dabei Gleichförmigkeit beobachten. Zuerst will ich die ausländischen Völker durchgehen, nicht, als ob ich sie (wie Ephorus wollte) für älter hielte als die Griechen, sondern, weil ich Das, was von ihnen zu berichten ist, größtentheils voranschicken möchte, um die Geschichte des Griechischen Alterthums, wenn ich sie einmal angefangen habe, durch keine fremdartige Erzählung unterbrechen zu müssen. Da nun Ägypten das Land ist, woher nach der Mythologie die Götter stammen, wo man auch die ältesten Beobachtungen der Gestirne gefunden haben will, und wo man überdieß viele merkwürdige Thaten von großen Männern erzählt, so machen wir den Anfang mit der Darstellung der Aegyptischen Geschichte.

 

10 / Aegypten. Die ersten Menschen sollen dort gelebt haben.

Die Aegypter behaupten, am Anfang, aller Dinge, seyen die Menschen in Aegypten entstanden, sowohl wegen der klimatischen Vorteile des Landes, als wegen der Eigenthümlichkeit des Nil`s. Denn dieser viel erzeugende Strom treibe wild wachsende Nahrungspflanzen hervor, wovon die lebendigen Wesen sich erhalten können; in der Wurzel der Rohrgewächse und dem Lotos, auch in der aegyptischen Bohne und dem sogenannten Corseon und vielen anderen Gewächsen dieser Art sey den Menschen ihre Nahrung von selbst dargeboten. Daß von Anafang in ihrem Land lebende Wesen erzeugt worden seyen, suchen sie aus der Erfahrung zu beweisen. Man müsse erstaunen, sagen sie, wenn man sehe, wie viele und wie große Mäuse noch jetzt in Thebais zu gewissen Zeiten sich erzeugen. Einige derselben seyen nämlich bis an die Brust und die Vorderfüße ausgebildet und können sich bewegen, aber der übrige Körper sey unausgebildet, und habe noch das Wesen der Erdscholle beibehalten. Hieraus soll einleuchtend seyn, daß bei der anfänglichen Bildung der Welt Aegypten , dessen Boden ein so gute Mischung von Erde enthalte, am meisten geeignet gewesen sey, Menschen hervorzubringen; denn diesem Lande allein seye man gewisse lebendige Geschöpfe auf wunderbare Art entstehen, während jetzt an keinem anderen Ort die Erde etwas dergleichen Erzeuge.

Auf jeden Fall aber behaupten sie, wenn in der Wasserfluth zu Deukalions Zeit die meisten Thiere umgekommen wären, so würden natürlich diejenigen, die im Süden von Aegypten zu Haufe sind, am gewissesten erhalten worden seyn, weil diese Gegend meistens ohne Regen sey; wenn aber (wie Einige erzählen) die lebenden Wessen alle untergegangen wären, und die Erde wiederum neue Thiergestalten hervorgebracht hätte, so würde man doch auch unter dieser Vorraussetzung die erste Entstehung der Lebendigen mit Recht in diesem Lande denken. Denn durch das Hinzutreten der Nässe aus andern Gegenden zu der hier herrschenden Hitze hätte gewiß die Luft die Temperatur erhalten, welche zur ersten Erzeugung aller lebendigen Wesen die tauglichste wäre. Noch zu unseren Zeiten nehme man ja in dem überschwemmten Aegypten deutlich wahr, wie bei der Abnahme des Gewässers belebte Geschöpfe sich erzeugen; wenn nämlich der Strom zurücktrete, und der Schlamm an der Sonne zu trocknen anfange, so entstehen Thiere, einige vollkommen ausgebildet, andere halb entwickelt und noch mit der Erde zusammengewachsen.

 

11 / Götter der Ägypter. Osiris und Isis als Sonne und Mond. Fünf Elemente.

Die alten Einwohner von Aegypten, sagt man, waren beim Anblick der Welt von Staunen über die ganze Natur und von Bewunderung ergriffen; darum nahmen sie zwei ewige Götter an, die Sonne und den Mond; jene nannten sie Osiris, diesen Isis. Beide Benennungen haben ihren Grund in der Bedeutung des Stammworts. Denn in unsere Sprache übersetzt heißt Osiris der Vieläugige. (Sehr schicklich. Ueberallhin seine Strahlen sendend übersieht er ja gleichsam mit vielen Augen die ganze Erde und das Meer. Auch der Dichter sagt, damit übereinstimmend:

"Helios schaut auf Alles herab und höret auf alles." (Homer, B.K.)

Einige Griechische Mythologen nennen den Osiris auch Dionysos, und um des gleichen Lauts willen Sirius. Nach Eumolpus z. B. in den Bacchischen Gesängen:

"Strahlet im Sternenglanz Dionysos feuriges Antliz."

Und Orpheus sagt:

"Darum nennen sie ihn den Leuchtenden und Dionysos."

Auch seine Bekleidung mit dem Rehfell ist, wie Einige behaupten, ein Bild des Sternschimmers, in welchen er gehüllt ist.) Isis aber heißt so viel als die Alte. Diesen Namen soll sie darum erhalten haben, weil ihre alte Entstehung sich immer wiederholt. Hörner werden ihr beigelegt wegen der Lichtgestalt, welche sie hat, so lange der Mond sichelförmig ist, und weil ihr bei den Aegyptern die Kuh geheiligt ist. Diese Gottheiten, glauben sie, regieren die ganze Welt, indem sie Alles ernähren und wachsen lassen innerhalb dreier Jahreszeiten, die durch ein unsichtbares Triebwerk ihren Kreislauf vollenden, des Frühlings, Sommers und Winters. Diese bilden, so sehr sie ihrem Wesen nach einander entgegengesetzt seyen,, doch das vollständige Jahr im schönen Einklang. Den Stoff zur Bildung aller Lebendigen liefern größtentheils diese Gottheiten, die Erste nämlich das Feurige und Geistige, die Andere das Feuchte und Trockene, und Beide zusammen das Luftige; und dadurch werde Alles erzeugt und erhalten. Darum enthalte auch der ganze Körper des Weltalls blos die oben genannten Bestandtheile der Sonne und des Mondes, Geist und Feuer, Trockenes und Feuchtes, und endlich Luftiges; wie man an dem menschlichen Leibe Haupt, Hände und Füße, und die übrigen Glieder unterscheide, ebenso sey aus jenen Theilen der ganze Körper der Welt zusammengesetzt.

 

12 / Götter der Ägypter. Osiris und Isis als Sonne und Mond. Fünf Elemente.

Jedes dieser Wesen sey als Gottheit betrachtet, du von denjenigen Aegyptern, die zuerst eine articulirte Sprache geredet, mit einem seiner Eigenthümlichkeit entsprechenden Namen bezeichnet worden. Den Geist haben sie Zeus genannt, der Bedeutung des Worts gemäß, weil sie ihn als den Urheber der Lebenskraft beseelter Wesen gleichsam für einen Allvater hielten. Zu demselben Sinn nenne auch der ausgezeichnetste unter Griechischen Dichtern diesen Gott den "Vater der Menschen und Götter." Das Feuer habe in ihrer Sprache Hephästos geheissen, und sey für eine mächtige Gottheit angesehen worden, die bei allen Dingen zur Entstehung und völligen Entwickloung viel beitrage. Die Erde haben sie Mutter genannt, indem sie dachten, sie trage alles Werdende in ihrem Schos. Auch bei den Griechen führe sie einen ähnlichen Namen, Demeter; das Wort sey nämlich durch die Länge der Zeit ein wenig verändert, und habe ehemals Ge Meter [Mutter Erde] geheissen; wofür auch die Worte des Orpheus zeuge:

"Erde, du Mutter von Allen, du gabenreiche Demeter."

Das Feuchte sollen die Alten Okeame genannt haben, was so viel heisse als Nährmutter. Eben diese Bedeutung sey von einigen Griechen dem Oceanus untergelegt worden; davon rede der Dichter:

"Ocean auch, die Quelle der Götter, und Tethys, die Mutter."

Die Aegypter verstehen unter Oceanus ihren Nilstrom, bei welchem sie auch die Götter entstehen lassen. Auf der ganzen Welt finde man ja nirgends als in Aegypten viele von den alten Göttern gegründete Städte, z. B. von Zeus, Helios, Hermes, Apollon, Pan, Eileithyia, und mehreren Andern. Der Luft, behaupten sie, habe man auch einen bedeutsamen Namen, Athene, gegeben, und diese als Tochter des Zeus und als Jungfrau sich vorgestellt, weil die Luft ihrem Wesen nach unverletzt bleibe, und weil sie die oberste Stelle im ganzen Weltall einnehme; daher nämlich komme die Fabel vom Ursprung der Athene aus dem Haupt des Zeus. Tritogenia heisse sie darum, weil die Beschaffenheit der Luft jährlich dreimal wechsle, im Frühling, Sommer und Winter. Man nenne sie auch die Blauäugige, nicht ,wie einige Griechen meinten, weil sie blaue Augen habe (denn das wäre abgeschmackt), sondern, weil die Luft dem Ansehen nach blau sey. Diese fünf Götter nun sollen auf der ganzen Welt umherwandeln, und den Menschen erscheinen in der Gestalt heiliger Thiere, zuweilen auch in menschliche und andere Formen sich hüllen. Und das sey nichts Fabelhaftes, sondern etwas sehr wohl Mögliches, wenn es in der That diese Wesen seyen. Die Alles erzeugen. Auch der Dichter, dem auf seiner Reise in Aegypten die Priester solche Lehren mitgetheilt haben, erzähle irgendwo eben das als Thatsache:

"Denn auch selige Götter, in wandernder Fremdlinge Bildung/Manche Gestalt nachahmend, durchgehn oft Länder und Städte/Daß sie der Sterblichen Frevel sowohl als Frömmigkeit anschau'n."

Soviel berichten die Aegypter über die göttlichen und von Ewigkeit vorhandenen Wesen im Himmel.

 

13 / Irdische Götter als Könige

Aus diesen sind aber nach ihrer Meinung Andere auf Erden entstanden, die zwar sterblich waren, aber wegen ihrer Weisheit und ihrer Verdienste um die ganze Menschheit der Unsterblichkeit theilhaftig wurden. " Einige Derselben (so erzählen jene) waren Könige in Aegypten. Der Bedeutung nach sind ihre Namen zum Theil einerlei mit denen der Himmlischen, zum Theil haben sie eigene Benennungen. Es ist Helios, Cronos und Rhea, ferner Zeus der von Einien Ammon genannt wird. Dazu kommt noch Hera und Hephästos, auch Hestia, und endlich Hermes. Zuerst regierte in Aegypten Helios; er hatte nämlich den selben Namen wie die Sonne im Himmel." Nach der Aussage anderer Priester aber war der erte König Hephästos. "Er war der Erfinder des Feuers, und gelangte wegen dieses Verdienstes zur Oberherrschaft. Es wurde einmal auf dem Gebirge ein Baum vom Blitz getroffen, und der nahe Wald geriet in Brand; da lief Hephästos hinzu, und freute sich sehr über die Wärme (es war zur Winterzeit); als das Feuer erlöschen wollte, legte er immer wieder Holz zu, und so erhielt er es brennend; nun rief er die anderen Leute herbei, daß sie auch benützen, was er gefunden hatte. Später herrschte Cronos; er vermählte sich mit seiner Schwester Reha, und zeugte nach einigen Mythologien, den Osiris und die Isis, oder, wie die Meisten behaupten, den Zeus und die Hera. Diese wurden, wegen ihrer Verdienste, die Beherrscher den ganzen Welt. Ihre Kinder waren fünf Gottheiten, von welchen Jede an einem der fünf Schalttage der Aegypter geboren wurde. Die Namen derselben sind Osiris und Isis, dann Typhon, Apollon und Aphrodite. Osiris bedeutet soviel wie Dionysos, und Isis beinahe das selbe wie Demeter. Osiris vermählte sich mit Isis; er wurde Thronfolger, und machte viele wohltätige Eintichtungen für das gesellschaftliche Leben."

 

14 / Osiris und Isis; Hermes. Ihre Verdienste und Entdeckungen.

"Er schaffte zuerst die Sitte, Menschenfleisch zu essen, ab, nach dem Isis den Waizen und die Gerste entdeckt hatte (diese Früchte wuchsen im Lande wild unter andern Pflanzen, ohne daß die Menschen sie kannten); und da Osiris die Behandlungsart dieser Früchte erfand, so gewöhnten sich Alle gern an eine andere Nahrung, weil sie die neuen Speisen angenehm fanden, und weil sie wohl einsahen, es wäre besser, jene unmenschliche Sitte aufzugeben." Für die Entdeckung jener Früchte soll ein Gebrauch zeugen, der sich in Aegypten aus der alten Zeit erhalten habe. "Noch jetzt rufen die Einwohner in der Ernte die Isis an, indem sie die ersten geschnittenen Aehren niederlegen, und neben der Garbe stehend sich an die Brust schlagen. So wollen sie der Göttin zu eben der Jahreszeit, da sie zuerst die Entdeckung machte ihre Verehrung dafür bezeugen. In einigen Städten trägt man bei dem Aufzug am Isisfest unter andern auch Stengel von Waizen und Gerste herum, zum Andenken an die erste Entdeckung der Früchte durch die kunstreiche Göttin. Auch Gesetze hat Isis gegeben, damit die Menschen einander Recht widerfahren ließen, und der gesetzlosen Willkühr und Gewalt durch die Furcht vor der Strafe gesteuert würde. Darum heißt auch bei den alten Griechen Demeter die Gesetzgeberin, weil von ihr die ersten Rechtsbestimmungen herkommen.