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Nubien - Land am Nil

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Geschichte

[ A-Gruppe | B-Gruppe | C-Gruppe | Kerma ]
[ Kusch-D. | Napata | Meroe | X-Gruppe ]

- A-Gruppe 3700-2800 v. Chr. -

Die Gruppenbezeichnungen stammen vom amerikanischen Ägyptologen George Andrew Reisner (Harvard University). Hinter ihr verbergen sich kleine Stammesgemeinschaften oder Fürstentümer. Die Handelsbeziehungen zu Ägypten scheinen zum Ende der 1. Dynastie einzufrieren. Zumindest gibt es zu diesem Zeitpunkt keine Grabbeigaben ägyptischen Ursprungs mehr (Waffen, Metallwerkzeuge). Die Siedlungen bestanden aus leicht gebauten Hütten. In größeren Siedlung finden sich Häuser aus Stein und Schlammverputz. Womöglich handelt es sich dabei um eine Art Häuptlingssitz. Des Weiteren fand man in den Siedlungen Silo-Gruben mit Tongefäßen meist ägyptischer Herkunft. Die A-Gruppe profitierte von seiner Präsenz in einem Gebiet mit von den Ägyptern sehr begehrten Rohstoffen. Gegenüber von Wadi Halfa (Gebel Scheich Soleiman) findet sich der früheste Bericht über eine ägyptische Intervention von Pharao Djer (1. Dynastie) in Nubien. Das Felsrelief (Abb.) musste durch den Bau des Assuan-Staudammes in das Nationalmuseum Khartoum verlegt werden. Diese große Intervention dehnte das ägyptische Reich für einige Zeit bis zum zweiten Nilkatarakt hin aus. Allerdings gab es schon vorher Kampfhandlungen mit dem Pharaonenreich. Pharao Hor-Aha (Menes) wird die Verschiebung der Südgrenze Ägyptens bis zum ersten Nilkatarakt zugeschrieben. Darauf weist ein Jahrestäfelchen aus seinem Grab in Abydos hin. Dieser zum ägyptischen Kernland neu gewonnene Gebietsabschnitt wird zum 1. oberägyptischen Gau (von 22) mit dem Namen Ta seti (Nubierland).

Wie oben schon erwähnt war die Intervention von Djer nicht von Dauer. Es folgen in der 4. Dynastie weitere durch Snofru und dann von dessen Sohn Cheops. Nach den Berichten zur urteilen ging es den Ägyptern nicht in erster Linie um die dauerhafte Angliederung des Südens. Hauptsächlich ging es wohl um die Gewinnung von Arbeitskräften. Die Zahlenangaben von Snofru erscheinen ziemlich unglaubwürdig. Das Nubierland (Gebiete: Wawat, Irtjet, Satju und Jam) zerhackt; als Gefangene 7.000 Männer und Frauen sowie 200.000 Rinder und Schafe fortgeführt. Stellt sich die Frage ob die "Gewinnung von Arbeitskräften" eher durch das Wort Sklavenjagd ersetzt werden sollte. Aber darauf wollen wir an dieser Stelle nicht genauer eingehen. Sein Sohn Cheops unternahm im Gegensatz zu seinem Vater eine Expedition und keinen Beutezug. Ihm ging es um die Gewinnung von Diorit als Baumaterial. Durch diese Vorstöße kam es auch zur Gründung mehrerer Außenposten (wie Buhen) nahe den Bergbauzentren und Handelsrouten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit führten die Vorstöße der Ägypter zum Niedergang der A-Gruppe.


Umzeichnung des Relief von Pharao Djer.