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Geschichte
- Königreich von
Kerma 2500-1500 v. Chr. -
Die Kerma-Kultur entwickelte
sich aus der A-Gruppe und ist mit der C-Gruppe verwandt.
Durch Handelsbeziehungen gab es viele Einflüsse aus
Ägypten. In der Kerma-Kultur ist der Grund des
Festungswalls an der Südgrenze Ägyptens zu sehen.
Mit dem Eindringen der Hyksos ins nördliche
Ägypten mussten sich die Ägypter wieder bis zum
ersten Katarakt zurückziehen und Kerma konnte sich voll
entfalten. Für die nächsten zweihundert Jahre
regierte Kusch bis zum ersten Katarakt. Auch die Hyksos
waren sich der Stärke Kermas bewusst und versuchten sie
zu einem Zweifrontenkrieg mit den Ägyptern zu
überreden. Allerdings hatte Pharao Kamose das
Glück auf seiner Seite und fing den Boten bzw. die
Botschaft der Hyksos mit unbekannten Empfänger ab.
Awoser-Re, Sohn des Re, Apophis, grüßt den
Sohn des Herrschers von Kusch. Warum hast du mir nicht
Nachricht gegeben, als du Herrscher von Kusch wurdest?
Siehst du nicht, was Ägypten gegen mich unternommen
hat? Sein Herrscher Kamose hat mich auf meinem eigenen
Territorium angegriffen. Ich habe ihn nicht angegriffen, so
wie er es gegen dich getan hat. Er beabsichtigt, unsere
beiden Länder zu schädigen... Komm nach Norden,
ohne Furcht. Siehe, er ist hier bei mir; keiner wird dir in
Ägypten Wiederstand leisten, und ich will ihn hier
festhalten, bis du angekommen bist. Dann werden wir die
Städte Ägyptens zwischen uns teilen, und unsere
beiden Länder werden in Freude sein.
(Stele des thebanischen
Königs Kamose)
Kamose und sein Nachfolger
Ahmose vertreiben schließlich die Hyksos aus
Ägypten. Schon Ahmose, der Begründer der 18.
Dynastie, beginnt mit der Rückeroberung Nubiens.
Amenophis I. setzte sie fort. Unter Thutmosis I. (1530-1520
v. Chr.) wurde die Rückeroberung vollendet. Thutmosis
I. gelingt es sogar nach Obernubien bis über den
dritten Katarakt hinaus einzudringen. Er überrennt
Kerma und sorgt für den Todesstoß. Erst jenseits
des vierten Katarakts kommen die Truppen zum Stillstand.
Das eroberte Land wurde ein fester Bestandteil
Ägyptens. Eine Vizekönig mit der Bezeichnung
"Königssohn von Kusch" verwaltete, mit der
Unterstützung von zwei Stellvertretern (für Norden
und Süden), das Gebiet. Die Ägypter verstanden
unter Kusch das Gebiet südlich des ersten Katarakts.
Der Vizekönig war für die Tributzahlungen Nubiens
verantwortlich. In jener Zeit wird Nubien stark von
Ägypten geprägt. Die Anpassung der Nubier sorgte
für mehr Akzeptanz bei den Besatzern. Die Söhne
der nubischen Fürsten wurden meist von den
Ägyptern, als Loyalitätssicherung, erzogen. Aber
die einheimischen Traditionen gingen nicht ganz verloren. Im
Süden gab es noch die alten Bestattungsformen. Nubien
wurde zum Kolonialstaat ausgebaut. Allerdings musste sich
schon Thutmosis II. mit ständigen nubischen
Aufständen auseinandersetzen.
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