Sein Weg zum
Meer:
Die alten
Ägypter nannten den Nil Hapi (gleichzeitig
auch die Nilgottheit). Die Griechen gaben ihm den
Namen Neilos über den der Name Nil entstand.
Abgesehen von den Oasen ist der Nil die Lebensader
der Wüstenstaaten, welche an seinen Ufern
liegen. Mit einer Länge von 6671 Kilometern
ist er der längste Fluss der Welt. Er
überwindet auf seinem Weg einen
Höhenunterschied von rund 2700
Metern.
Der Nil besitzt
zwei Quellflüsse. Den Luvironza in Burundi und
den Rukarara in Ruanda. Als Quelle gilt aber nur
der Fluss in Burundi, weil dieser
kilometermäßig einen längeren Weg
bis zum Mittelmeer zurücklegen muss. Die
beiden Quellflüsse vereinigen sich im
Akagera-Nil und dieser fliesst in den Viktoria-See,
in dem früher die Quelle des Nils gesehen
wurde (Tansania). Schon nach dem Verlassen des Sees
wird der an dieser Stelle genannte Viktorianil
durch den 1945 erbauten Owen-Staudamm aufgehalten
(Uganda). Gemächlich fließt er von hier
in den etwa 110 Kilometer entfernten Kyogasee.
Nachdem er diesen passiert hat, überwindet er
in wenigen Kilometern 400 Meter Gefälle. Bei
den Murchison-Fällen bekommt er
Verstärkung durch die Zuflüsse zum
Albertsee. Sobald er den Albertsee verlassen hat
bekommt er den Namen Albert-Nil.
Bei Nimule
überquert er die Grenze zum Sudan und
heißt hier Berg-Nil. In den Sümpfen von
Sudd findet dann ein regelrechter Aderlaß
statt. Man schätzt, dass dem Nil hier die
Hälfte des Wassers verloren geht. Nachdem der
Fluss Sobat den Nil wieder gestärkt hat
bekommt er hier den Namen Weißer Nil. Bei
Khartoum (Sudan) beginnt dann mit dem aus
Äthiopien kommenden Blauen Nil ein
jährliches Kräftemessen. Bis zu vier
Monate schafft es der Blaue Nil den Weißen
Nil aufzuhalten (Regenzeit). Dadurch staut sich der
Weiße Nil an. Der vereinigte Nil trifft nach
3000 Kilometern auf den Zufluss des Atbara aus
Äthiopien. Ab hier sind es noch 2700 Kilometer
durch Steppen und Wüsten bis zum
Mittelmeer.
An dieser Stelle
sollte man die Prozentanteile des Nils einmal
aufführen.
Flutzeit:
Weißer Nil 10% + Blauer Nil 68% + Atbara
22%
Niedrigwasser:
Weißer Nil 17% + Blauer Nil 83% + Atbara
0%
Diese
Kräfteverhältnisse sorgten dafür,
dass man früher die Quellen des Nils im Blauen
Nil sah. Die beiden Quellflüsse aus
Äthiopien werden durch die sommerliche
Regenzeit ordentlich geflutet. Zwischen Khartoum
und Assuan musste der Nil insgesamt sechs Katarakte
(Granitbarrieren) überwinden. Zwei von ihnen
befinden sich heute im Nasser-See (Ägypten).
Der Nil gelangt vom Assuan-Staudamm aus,
gemächlich fließend, schließlich
über das 24000 km² große Nildelta
ins Mittelmeer.
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