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Nubien - Land am Nil

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Götter

[ Götter-Übersicht | Musawwarat es-Sufra ]

- Amun -

Die Aufnahme des Amun in die kuschitische Götterwelt erfolgte in zwei Phasen. In der Zeit des Neuen Reiches wurde Amun aus Karnak am Gebel Barkal mit einheimischen Zügen ausgestattet. Zu einem nubischen Gott veränderte er sich dann in der 25. Dynastie. In dieser Form wurde er zum kuschitischen Staatsgott.

Obwohl der Gott Apedemak im Reich von Meroe eine sehr große Bedeutung erlangte, blieb Amun der oberste Gott in Nubien. Amun war sehr eng verbunden mit dem Königtum. In den Herrschernamen finden wir nicht selten den Bestandteil amani (von Amun). Nur er konnte das sakrale Königtum in Nubien legitimieren. Die Krönungsstele von Taharqa berichtet uns von den drei Amun-Tempeln die der König auf seiner Krönungsreise besuchen musste: Tempel von Napata (Amun v. Napata), Tempel von Tabo (Amun v. Pnubs), Tempel von Sanam (Amun, Stier v. Nubien).

Die ägyptische Herrschaft zur Zeit des Neuen Reiches machte Amun von Theben zum Herrn der meisten Tempel in Nubien. Amun findet sich dann später in Lokalformen wieder z.B.: Amun von Naga, Amun von Napata oder Amun von Meroe. Daraus ergibt sich ein nubischer Amun-Kult. Diese lokalen Amun-Götter wurden widdergestaltig dargestellt. Schon lange gab es in Nubien einen Widderkult. Die nubische Widdergestalt des Amun tritt ab dem Neuen Reich auch in Ägypten auf (v.a. Amun von Luxor). Hier muss erwähnt werden, dass die in Ägypten seit alters her beheimatete Schafrasse (vgl. Chnum) im Neuen Reich ausstarb. Sie wurde durch eine aus Nubien stammende Rasse ersetzt. Die neue Rasse besitzt eine andere Hörnerform. Die Lokalformen des Amun werden durch unterschiedliche Kronen voneinander unterschieden. Der Amun-Kult kommt bis zur Kuschitischen Dynastie an vielen Kultstätten zum erliegen. König Alara belebt den nubischen Amun-Kult wieder.

Amun von Napata (Gebel Barkal)

Die größte Bedeutung hatte Amun von Napata (am Gebel Barkal). Schon während der ägyptischen Herrschaft lag hier das wichtigste religiöse Zentrum Nubiens. Man glaubte im heiligen Berg wohne eine urtümliche Form des ägyptischen Reichsgottes Amun. Somit findet sich dort der größte Amun-Tempel in Nubien bzw. südlich von Theben. Gebel Barkal

Amun von Theben verlor durch die Lokalformen an Bedeutung und nur in Napata verfügte er noch über eine eigene Kultstätte.


Granit-Statue vom Gebel Barkal